Marokko

Im Oktober 2006 machten wir Urlaub in Marokko. Weil wir so garnicht recht wussten, wie man dort zurechtkommt, haben wir uns für eine geführte Rundreise mit Besichtigung alter Burgen und Landschaften als Anfang und einer unverplanten Stadtbesichtigung von Marrakesch und Badeurlaub in Essaouira im Anschluss daran entschieden.
 
Uebersichtskarte Das nebenstehende Icon führt zu einer kleinen Übersichtskarte über das Reisegebiet. Besucht haben wir nur die Gegend südöstlich von Marrakesch zwischen dem Hohen Atlas und der Sahara sowie Essaouira.

21.10.

Marrakesch

Nach ein paar Pausen in Frankfurt und Casablanca kamen wir gegen Mitternacht in Marrakesch an, wurden am Flughafen abgeholt, ins Hotel gefahren und fielen ziemlich schnell ins Bett.

22.10.

Für Sonntag stand eine Besichtigungstour an, wir trafen unsere Reisegruppe, 8 Belgier, 5 Holländer und 2 Deutsche, später kamen dann noch 4 Spanier dazu und wurden in zwei Kleinbusse gesetzt. Die wichtigen Punkte waren die Koutubia-Moschee, die Saadier-Gräber und der Bahia-Palast. Die Führung war recht ausführlich, allerdings auf Französisch und wurde von einem der Mitreisenden freundlicherweise auf Englisch wiederholt. So kamen natürlich nicht alle Texte über Land und Leute bei uns und den Holländern an.

Am Nachmittag gings dann erst in einen botanischen Garten, den Jardin Majorelle zum Kakteen-Bewundern und dann in eine Kräuter-Ausstellung. Diesen Teil mit den Kräutern hätten wir uns auch leicht schenken können: Der Vortrag (natürlich auf Französisch) war zwar ganz nett, endete allerdings in einer viel zu langen Verkaufsveranstaltung ("Nehmen Sie zwei Cellulite-Cremes und ich geb Ihnen eine gratis dazu!"). Bemerkenswert war lediglich der grosse Erfolg des Tee- und Kosmetikaverkaufs bei unseren weiblichen Reisegefährten.

Am frühen Abend wurden wir noch schnell durch die Souks und den Marktplatz Jemaa El Fna geführt. Weil das so schnell gehen musste, konnten wir allerdings nicht viel anschauen, sondern waren stets bemüht, den Anschluss nicht zu verlieren. Wir waren froh, noch zwei Tage in Marrakesch ohne Reiseleiter zu haben, da können wir das alles bestimmt besser besichtigen.

Koutubia Moschee Marrakesch Koutubia Moschee Marrakesch Tor Medina Marrakesch Saadier-Graeber Marrakesch Saadier-Graeber Marrakesch
 
Saadier-Graeber Marrakesch Bahia-Palast Marrakesch Bahia-Palast Marrakesch Bahia-Palast Marrakesch Bahia-Palast Marrakesch
 
Jardin Majorelle Marrakesch Jardin Majorelle Marrakesch Jardin Majorelle Marrakesch Jardin Majorelle Marrakesch Souks Marrakesch
 
Souks Marrakesch Souks Marrakesch Souks Marrakesch Orangenpresser Jemaa El Fna Datteln Jemaa El Fna
 
Orangenpresser Jemaa El Fna Schlangenbeschwoerer
 

23.10.

Zagora

Morgens wurde unsere Gruppe in sechs Defender und Santanas verladen. Wir hatten Glück. Weil die Fahrzeugzuteilung nach Sprachen und Nationen erfolgte, hatten wir ein eigenes Fahrzeug für uns beide. Es ging dann Richtung Südosten, über den Tizi N'Ticha-Pass über Quarzazate nach Zagora. Die Landschaft des Hohen Atlas ist auf der Nordwestseite wenn auch gegen Ende des Sommers ein wenig dürr. Nach dem Pass wird die Vegetation immer weniger, dafür werden die Berge bunter, die auch oben noch ganz sanft gewellt sind, oft ganz oben völlig flach. Einige Berge sehen fast bewachsen aus, so grün ist der Fels, der sich vom eintönigen rotbraun der Nachbarn abhebt.

Es gab auch einen kleinen offroad-Abstecher über eine Nebenstrasse, da gings vorbei an Kasbahs, so heissen dort die Burgen, und Dörfer nach Zagora. Burgen und Dörfer lassen sich übrigens auf Anhieb nicht unterscheiden. Hier ist alles von Mauern umgeben, um Plätze gegen Wind und Sand oder Innenhöfe gegen die Sonne zu schützen. Das Baumaterial ist der örtliche rote Sand und Lehm, so dass alle Gebäude irgendwie wie rote Quader ohne Fenster aussehen.

Santana Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas
 
Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas
 
Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Landschaft, Hoher Atlas Kasbah
 
Landschaft, Zagora Landschaft, Zagora Hotel, Zagora

24.10.

Erfoud

Morgens haben wir uns eine kleine Düne angesehen und wollten dann in eine alte Bibliothek in Tamegroute. Die war allerdings zu, weil sämtliche Bewohner der Gegend sich in Schale geworfen haben und sich mit ihren Gebetsteppichen in Richtung Moschee aufgemacht hatten. Dort haben sie sich unter freiem Himmel versammelt um das Ende des Ramadan zu feiern. Es ging also weiter zu einem Teppichhändler, der uns kurz was erzählt und verkauft hat und danach weiter nach Erfoud.

Am Abend liefen wir ein bisschen im Erg Chebbi herum, einer dünigen kleinen Sandwüste, die bei Sonnenauf- oder untergang besichtigt werden sollte.

Wueste Kamelreiter Sand Spuren im Sand Beduinenzelt in der Wueste
 
Wueste, Grasbueschel Wueste Robert auf Duene Maxi auf Duene Palmen, Wueste
 
Palmen, Wueste Maxi Landschaft verdrocknete Erde Wueste mit Auto
 
Duenen, Erg Chebbi Duenen, Erg Chebbi Duenen, Erg Chebbi Duenen, Erg Chebbi Duenen, Erg Chebbi
 
Duenen, Erg Chebbi Kamele, Duenen, Erg Chebbi Duenen, Erg Chebbi
 

25.10

Tineghir

Weil ein paar Leute aus der Gruppe die Dünen zum Sonnenaufgang anschauen wollten, die wir gestern zum Sonnenuntergang besichtigt hatten und deshalb die Nacht in den dortigen Zelten verbracht hatten, durften wir länger schlafen. Eine kurze Verkaufsshow, dieses Mal wurde uns statt Teppichen oder Kräutern die Vielfalt der kreidezeitlichen Tierwelt vorgeführt, brachten wir hinter uns, ohne versteinerte Fische oder Ammoniten zu kaufen. Danach gings zu einer Schlucht des Flusses Todra und wir gingen ein bisschen in Tineghir spazieren, einer ziemlich fruchtbaren Gegend am Fuss der Berge. Zu Essen gabs natürlich Kuskus und Tajine, aber wir haben uns schon beim ersten Abend in Marrakesch an das Hauptnahrungsmittel der Gegend gut gewöhnt. Und an die Art, eine Tajine zu servieren. Diese Art von Eintopf mit Fleisch und Gemüse wird in den Tonschalen mit kegelförmigen Deckeln serviert, in denen sie auch gegart wird. Diese Schale kommt in die Mitte des Tisches und jeder darf sich daraus bedienen.

Tineghir Tineghir Tineghir Todra-Schlucht Frau mit Esel
 
Tineghir Tineghir Fremdenfuehrer Tineghir Bach Tineghir Tineghir
 
Todra-Schlucht

26.10.

Quarzazate

In der Nacht hat es geregnet und die "Wüste" war voller Pfützen. Richtige Wüste ist es ja hier nicht, alle paar Meter steht ein Grasbüschel, ab und zu auch ein Strauch und Menschen leben hier auch zwischen den Oasen in unsichtbaren Wohnungen, aus denen sie plötzlich mit dem Fahrrad auftauchen, sobald man anhält, um irgendwelchen Kleinkram zu verkaufen. Jetzt hatten auch die Aquaplaning-Schilder Sinn, die bisher eher als Skurrilität in der ausgedörrten Landschaft stehen.

Unterwegs fuhren wir durch das "Tal der Rosen", wo die Rosenblüten, die in der Landschaft völlig durch Gemüseanbau ersetzt worden waren in kleinen Fläschchen als Rosenwasser oder als Seife verkauft wurden.

Der Weg nach Quarzazate führt durch viele kleine Dörfer mit ebensovielen kleinen Kasbahs (inzwischen können wir das unterscheiden), einige konnten wir von aussen fotografieren, in zwei konnten wir reingehen. In einer gab es auch eine Führung, allerdings nur auf Französisch, was natürlich dem deutschen, niederländischen und spanischen Teil der Reisegruppe nichts half. Bisher gab es wenigstens zweisprachige Führungen (Englisch verstanden die anderen auch alle), wenn auch die Übersetzung oft nur 1/10 so lang war wie das französische Original.

Am späten Nachmittag gab es noch eine Besichtigung einer Filmstadt, wo altägyptische und tibetanische Kulissen viel besser erhalten und farbenprächtiger zu sehen waren als im Original. Marokko scheint eine recht gut gehende Filmbranche zu haben. Ist auch praktisch: Falls man einen Kleopatra-Schinken drehen will, hat man schon die Wüste, Leute, Hotels und Strom. Man muss nur noch ein paar Gipsplatten aufstellen und in einen Tempel verwandeln.

Hoher Atlas mit Schnee Landschaft Kasbah Kasbah Kasbah
 
Kasbah Kasbah Landschaft Landschaft Kasbah
 
sitzende alte Frauen Filmstudio Filmstudio

27.10.

Ait Benhaddou

Am Morgen gings nach Ait Benhaddou. Auch eine Filmkulisse, z.B. für den Gladiator, allerdings dieses Mal aus echtem Stein und aus dem 12. Jahrhundert. Dort kann man auch zwischen den Häusern gut rumlaufen, die Stadt ist praktisch unbewohnt. Lediglich sechs Familien wohnen dort und müssen ganz heimlich abmontierbare Solarzellen und Antennen aufbauen, damit die Unesco bei der nächsten Besichtigung des Weltkulturerbes nichts merkt.

Danach gabs auf dem Weg nach Marrakesch noch die Kasbah in Telouet zu besichtigen und am Abend erreichten wir Marrakesch.

Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah
 
Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah Ait Benhaddou, Kasbah
 
Ait Benhaddou, Kasbah

Als Abendveranstaltung wurde noch eine Fantasia angeboten. Das muss man sich als Gaukler- und Musikantenabend mit kavalleristischen Einlagen vorstellen. Die Artisten waren ziemlich sehenswert, der Reiterangriff mit Böller beeindruckte durch die Reitkunst und den Mut der Krieger, ihre alten Flinten tatsächlich abzufeuern. Beeindruckend war auch die Körperbeherrschung der Bauchtänzerin, die Muskeln bewegen konnte, die bei Europäern vermutlich nichtmal vorhanden sind.

Nach dem gemeinsamen Abend flog die der grosse Teil der Reisegruppe wieder heim und wir blieben allein in Marrakesch zurück.

Fantasia Fantasia Fantasia Fantasia Fantasia
 
Fantasia

28.10

Marrakesch

Morgens mussten wir das Hotel wechseln. weil es für einen Stadturlaub in Marrakesch ziemlich ungünstig liegt. Die grossen Hotels liegen fast alle in Neubaugebieten am Stadtrand, von wo man die Altstadt, die Medina, nur per Taxi erreicht. Die Hotels in der Medina sind wesentlich kleiner (10 oder 20 Zimmer) und heissen Riads. Das heisst eigentlich "Innenhof" und so sind die auch gebaut: Über einen ziemlich unscheinbaren Eingang, hinter dem man eher eine Wohnung vermutet, kommt man in einen offenen Innenhof mit kleinem Brunnen, zu dem alle Zimmer ihre Fenster und Türen haben. Die oberen Stockwerke erreicht man über Galerien über diesem Innenhof. Unser erstes Hotel war zwar von Deutschland aus gebucht, aber irgendwie lief das schief und die Leute mussten zusammen mit dem Reisebüro improvisieren. Wir wurden schliesslich ein paar Häuser weiter im Riad Jbel Lakhdar untergebracht.

Die Lage war günstig nur 10 Minuten vom Jemaa El Fna-Platz entfernt, dem Marktplatz der Medina. Dort gingen wir auch hin und verbrachten den Rest des Tages mit Spaziergängen durch die Souks und die engen Gassen. Natürlich verläuft man sich sofort nach ein paar hundert Metern, aber das ist ziemlich egal, wenn man eh kein bestimmtes Ziel hat. Ausserdem braucht man nur ein bisschen ratlos schauen, schon zeigen ein paar Leute in Richtung Jemaa El Fna. Dort findet man also immer hin.

Angeboten wird eigentlich alles, von Haushaltsgeräten über Teppiche, Obst, Gemüse, Fleisch, Backwaren, bis hin zu Obstkisten mit bunt eingefärbten Küken (wozu auch immer die dienen sollen) und kleinen Schildkröten. Auch getrocknete Leguane konnte man kaufen. Im Laufe des Nachmittags ist es dann ziemlich kalt geworden und hat geregnet, wir sind also bald ins Hotel gegangen und abends nur noch mal kurz auf den Jemaa El Fna, um mal was anderes zu essen als die ganze letzte Woche. Die Pizza war eine angenehme Abwechslung zu den täglichen Tongefässen voller Suppenfleisch und Kuskus.

Riad, Marakesch Riad, Marrakesch Robert, Marrakesch Markt, Marrakesch Markt, Marrakesch
 
Markt, Marrakesch Gerber, Marrakesch Gerber, Marrakesch Gerber, Marrakesch Gerber, Marrakesch

29.10.

Am Morgen war es wieder sonnig und die Holzschlangenverkäufer, die gestern blitzartig zu Regenschirmhändlern wurden, verfolgten wieder ihr gewohntes Geschäftskonzept, sich in der Nähe der Schlangenbeschwörer aufzuhalten und sehr echt aussehendes Spielzeug zu verkaufen. Wir hatten uns halb als Sehenswürdigkeit, halb als Orientierungsaufgabe vorgenommen, das Färberviertel zu besuchen, kamen aber irgendwie nicht so recht voran. Der Schlepper eines Gerbers führte uns dann ins Gerberviertel, das allerdings nicht so sehr sehenswert war und nur dank der angebotenen Pfefferminzbüschel in der Hand und unter der Nase leicht zu ertragen war.

Wir haben uns auch schnell wieder aus dem Gerberladen verdrücken können und konnten auf dem Rückweg auch mal die Obst- Gemüse- Fisch- und Fleischmärkte der Einheimischen ansehen. Ein ziemliches Gedränge in einer breiten Strasse, die zu beiden Seiten und in der Mitte mit Lebensmittelhäufen bedeckt war. Dank der Frische der Ware, Hühner wurden quieckend in die Waage gesetzt, und den vielen Pfefferminzhändlern roch es dort auch wieder richtig appetitlich. Zurück auf dem Jemaa El Fna suchten wir uns einen Geldautomaten (der hat funktioniert, unterwegs hatte einer der Reisegruppe eher Pech mit den Maschinen) und setzten uns in ein Cafe.

Abends gingen wir dann nochmal auf den Platz, der sich am Abend ziemlich verändert. Die Saftpresser bleiben, aber die Gemüsehändler werden durch Bratereien ersetzt, deren Küchendämpfe den Platz beherrschen und die freien Flächen zwischen den Schlangenbeschwörern werden durch allerhand Strassenkünstler besetzt: Musiker, Geschichtenerzähler und Wahrsager, die von den Marokkanern umringt werden und uns mangels Arabisch- oder Berberischkenntnissen eher weniger zu bieten hatten. Wer gerne seine Hände und Füsse bemalen lassen möchte, wäre bei den herumsitzenden Frauen mit Hennaspritze und Musterbuch sicher auch gut aufgehoben. Leute mit Freude an Geschicklichkeitsspielen können sich Angeln mit einem Ring statt einem Haken nehmen und damit nach Colaflaschen angeln. Wir haben allerdings keinen erfolgreichen Angler beobachtet.

Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch
 
Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch
 
Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch
 
Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch Markt und Souks Marrakesch
 
Marrakesch

30.10.

Essaouira

Die meissten Taxis in Marokko sind kleine Peugeots, für grössere Transporte gibt es eine ganze Menge älterer Mercedes, die vermutlich in Deutschland gebraucht gekauft werden. So hatten wir auch mal die Gelegenheit, im Font eines 300 SEL zu reisen und nach knappen drei Stunden auf dem Sofa sitzen kamen wir in Essaouira, dem ehemaligen Mogador an.

Unterwegs gab es einige Ziegen zu sehen, die auf Bäumen rumstanden, ein beliebtes Postkartenmotiv. Angeblich tun die Tiere das aus freien Stücken. Da allerdings neben jedem Ziegenbaum ein Schäfer stand, der vorbeifahrende Touristen auf dieses schöne Fotomotiv aufmerksam machte und alle anderen Ziegen auf dem Boden rumliefen, glauben wir, dass die armen Viecher von Ihrem Hirten auf die Äste gesetzt wurden. Die Bäume waren Arganien und aus ihren Nüssen wird ein Öl gepresst, das hier als Salatöl oder Beimengung zu Kosmetika angeboten wird.

Wir besichtigten erst den Markt und die Lokale, dann den Strand, einen 200m breiten Sandstreifen, der allerdings bei Flut auf 30m zusammenschrumpft. Am Strand war nur wenig los, lediglich bei den Liegeverleihstellen rückten die Leute zusammen. Der Bereich davor war nass von der Flut und nur spärlich von kleinen Gruppen besiedelt.Am Strand werden Kamelritte verkauft, auf dem Hauptplatz Drogen. Maxi muss darüber nachdenken, warum immer nur er und nie Robert als potentieller Konsument angeflüstert wird.

Abends wird es ruhiger im Ort, weil viele Touristen nur Tagesausflüge in die Stadt unternehmen. Hier bekommen wir auch wieder Wein (Marokko hat recht gute einheimische Rotweine) zum Abendessen, was in der Medina von Marrakesch unmöglich war. Allerdings werden die Flaschen nach dem Entkorken durch eine umgebundene Serviette vor dem Blick des Allsehenden verborgen.

Arganienoelmacherinnen Arganienoelmacherinnen Essaouira, Markt Essaouira Hafen Essaouira Hafen
 
Essaouira Strand Essaouira Strand Essaouira Strand

31.10.

Vormittags waren wir am Strand ein bisschen sonnen und baden. Das Wasser war ziemlich kalt, aber wir hätten uns eh nicht so weit rausschwimmen getraut, nachdem wir am Abend zuvor beobachten konnten, wie vor dem Fischmarkt vier kräftige Männer Mühe hatten, einen frisch gefangenen Hai auf eine Palette zu schleppen.

Nachmittags haben wir uns von ein paar Regentropfen vertreiben lassen und sind durch den Ort spaziert. Interessant sind dort die Blicke durch die offenen Haustüren in die Innenhöfe. Anscheinend gehört es dort zum guten Stil, dass man den Fassaden nicht ansieht, wie wohlhabend der dahinterliegende Hof aussieht. In einigen Vierteln sind allerdings auch ganze Häuserblocks zusammengefallen, besonders der nördliche Teil der Medina ist etwas baufällig und unsere Suche nach einem nördlichen Strand endete in einer Gegend, die etwas mit der Abwasserwirtschaft des Ortes zu tun haben musste. Pfefferminzbüschel wurden dort leider nicht gereicht. Beim Immobilienhändler gabs einige der schöneren Altstadthäuser im Schaufenster zu sehen. Für hiesige Verhältnisse dürften 200000 Euro für ein Haus relativ teuer sein, die baufälligen wurden aber deutlich günstiger angeboten.

1.11.

Es war ein bisschen diesig und nicht wirklich Badewetter. Wir haben uns was zu lesen mitgenommen und sind am Strand entlangmarschiert, vorbei an der Horde Kamele, die dort auf gelegentlich angeschleppte Touristen warten. Danach kommt eine kleine Dünenlandschaft, ein paar Meter hoch, seeseitig Sand und kleine Gewächse, landseitig Buschwerk. Dort haben wir gelesen und die vorbeiziehenden Kamelkaravanen (nein, höchstens drei Tiere mit je zwei Leuten) beobachtet. Und die hiesige Ordnungsmacht, drei berittene Polizisten, eine Aufgabe, die sowohl für die Beamten als auch für die Pferde zu dem Traumjobs bei der Polizei zählt.

2.11.

Das Wetter war wieder besser, wir lagen den ganzen Tag am Strand. Abends kauften wir dann noch ein Backgammonspiel bei den Holzschnitzern. Eigentlich ein Schachspiel mit Backgammon-Rückseite, die bei den meissten Brettern hier eher lieblos bearbeitet wird. Anscheinend sind Hersteller und Kunden nur auf die karierte Seite fixiert, wir fanden aber auch ein Spielbrett, dessen gezackte Seite ebenfalls schön gearbeitet ist.

3.11.

Tag am Meer

Essaouira Mogador Kanonen Essaouira Mogador Kanonen Essaouira Markt Essaouira Hafen Essaouira Hafen
 
Essaouira Sonnenuntergang mit Boot Essaouira Sonnenuntergang mit Möven

4.11.

Rückfahrt nach Marrakesch, dieses Mal im Land Cruiser, auch nobel, aber weniger couchig als beim Hinweg. Den Nachmittag haben wir auf dem Jemaa El Fna verbracht und ein paar Markenjeans mit leichten Schreibfehlern erstanden. Das Abendessen gabs auf einer der Terrassen mit Blick auf das Treiben auf dem Platz. Abends erfuhren wir dann, warum es bisher gut war, die Führer durch die Souks gleich von vornherein abzulehnen. Nachdem Drogen nicht gekauft wurden, gabs Streit über die angemessene Entlohnung der unnötigen Führerdienste, die ohne Bezahlung, aber mit schmerzendem Schienbein endeten.

5.11.

Rückflug

 


 

Links

Die Rundreise wird bei Sahara Wings als "Der grosse Süden und die Kasbahs" angeboten. Auch die Hotels haben wir dort gebucht und waren recht zufrieden mit der Planung. Auch als eine Hotelreservierung irgendwie auf dem Weg nach Marrakesch verlorengegangen war, war der Umzug ins Nachbarhotel recht schnell geklärt.

Ähnliche oder vielleicht auch die selben Reisen werden auch bei www.marokko-ferien.de angeboten. Die Seite lohnt auch sonst einen Besuch, die Navigation ist zwar verwirrend wie die Souks von Marrakesch, hat aber massig nützliche Informationen über touristisch Wissenswertes, Land, Leute und Wetter.

 

 

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