Im August 2019 besuchten wir Rumänien. Nach einer Nacht in Gyöngyös, kurz hinter Budapest trafen wir am Vormittag in Oradea ein, wo sich bei einem Kaffee auf dem Stadtplatz auch Urlaubsgefühl einstellte. Oradea / Großwardein war eine k.u.k.-Provinzhauptstadt mit wohlhabenden Einwohnern, deren Zentrum nach 1920 wohl wenig verändert wurde. Deshalb findet man dort ganze Strassenzüge im Jugendstil und natürlich residierten wir auch im ehemals ersten Haus am Platze jugendstilgerecht.
Am nächsten Tag fuhren wir durch das Apuseni-Gebirge, durchquerten also den Wald, von dem der Name Transsylvanien abstammt. Die Route führt erst nach Süden und zweigt dann nach Osten in die Berge ab. Man fährt durch Dörfer, die alle irgendwie gleich aufgebaut sind: 2 Kilometer lang und 50 Meter breit, weil jedes Haus an der Strasse steht. Die Häuser sind klein und mit einem Mäuerchen mit dem Nachbarhaus verbunden. So entsteht der Eindruck, man führe durch zwei geschlossene Häuserzeilen. Später gings dann in Serpentinen durch dichten Laub-, weiter oben durch Nadelwald, der von einzelnen Grasflächen mit Kühen drauf durchsetzt war. In der Mitte des Gebirges gabs auch einen Ort, wo ein paar Hotels und Restaurants zusammenstanden, auf der Ostseite ein paar Dörfer mit Pensionen für Schülergruppen, Wanderer und die Besucher der vielen Höhlen dieser Gegend.
Wieder im Tal versuchten wir die Kirchenburg von Aiud zu besichtigen, die aber leider wegen Renovierung geschlossen war und reihten uns dann in den Stau ein, der zur Autobahn nach Sibiu führte. In Sibiu bezogen wir dann unsere Pension im Stadtzentrum.
Sibiu / Hermannstadt ist der Hauptort Siebenbürgens, hat eine hübsche und gut erhaltene Altstadt mit Bauwerken der letzten 600 Jahre und bietet alles, was der Tourist sucht. Da liefen wir einen Tag lang rum und schauten uns die Paläste (nicht Jugendstil, eher Barock), Kirchen und viele kleine Häuser von Leuten an, die es nicht so weit gebracht haben, an den drei Plätzen im Zentrum bauen zu dürfen.
Da wir in Aiud kein Glück hatten, aber fanden, dass wir uns ein paar dieser Kirchenburgen ansehen sollten, fuhren wir nach Cristian / Großau. Hier steht eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert, die als Festung ausgebaut war. Das war damals typisch für die Gegend, dass die kleinen Städte weder befestigt waren noch eine Burg hatten, dafür hatten sie einen Mauerring um ihre Kirche. Die in Cristian war auch noch bewohnt, ein Bewohner des Pfarrhauses kümmert sich um die Anlage mit Obstgarten und verkauft Würste, die in einem der Ecktürme zum Trocknen hängen. Danach schauten wir uns noch die Vorgebirgslandschaft südlich von Sibiu an und machten Halt in einem der eher winzigen Skigebiete bei Păltiniș. Danach gings zurück nach Sibiu zur weiteren Reiseplanung.
Der weitere Weg führte nach Valea Viilor / Wurmloch, ein kleiner Abstecher von der Hauptstraße zu einer weiteren Kirchenburg aus dem 14. Jahrhundert. Diese hier war kleiner als die in Cristian, weil sie weniger Platz zwischen Kirche und Mauerring hatte, dafür war die Kirche selbst wehrhafter. Mit einem Fallgitter vor der Kirchentüre, einem eigenen Brunnen im Chor und das, was man von Innen als Decke sah, war nur 2/3 des Gebäudes. Oben hatten die Erbauer noch ein Stockwerk mit Wehrgang draufgesetzt, das man vom Glockenturm aus erreichen konnte. Heute kommt man nicht mehr in den Wehrgang, den Turm kann man aber noch besteigen und runterschauen.
Gegen Mittag waren wir dann in Sighișoara / Schäßburg. Die Stadtmauer lässt sich in ein paar Stunden umrunden, von Turm zu Turm, die nach den Zünften benannt sind, die für ihren Unterhalt und Verteidigung aufkamen. Die Stadt ist kleiner und wirkt älter als Sibiu, mehr Gotik, weniger Gründerzeit und die Werbung der Lokale und Andenkenläden baut auch eher auf Mittelalter auf: Schwerter, Rüstungen und jede Menge Dracula, der hier geboren sein soll. Der war bisher fast nirgends präsent und wir hatten auch schon fast die Assoziation „Transsylvanien – Vampire“ verloren, weil das bisher einfach der Name der Landschaft hier war. In Sighișoara kam diese Verbindung wieder zurück, dabei sahen wir nicht mal nachts Fledermäuse, obwohl die alten Mauern sicher genug Wohnraum geboten hätten.
Von Sighișoara fuhren wir dann nach Norden und dann den Mureș entlang, besuchten unterwegs eine Holzkirche und in Toplița ein Kloster mit Holzkirche. Unter diesen Holzkirchen darf man sich nichts besonderes vorstellen, sie sind halt aus Holz gebaut und teils alt, teils ganz neu. Die Klöster sind relativ klein und wir haben nur orthodoxe gefunden. Die alten ehemals katholischen Kirchen der Siebenbürger wurden mit ihren Besitzern im 16. Jahrhundert protestantisch, die Rumänen haben die orthodoxen Kirchen und die Ungarn ein paar katholische und ein paar protestantische. Dazu kommen noch jede Menge kleine protestantische Gemeinden, weil Österreich gelegentlich alle Nichtkatholiken aus ihrer Heimat vertrieben und in den Osten transportiert hat.
Abends stellten wir dann fest, dass das Schleifgeräusch der hinteren Bremsen doch zu unangenehm wurde und riefen beim ADAC an, der uns durch den rumänischen Autoclub zurückrufen liess. Sofort helfen konnte der auch nicht, aber er machte für uns einen Werkstatttermin für den nächsten Morgen aus, was wir am Freitag Abend selbst nicht geschafft hätten.
So standen wir in der Früh in Vatra Dornei auf dem riesigen Hof einer Werkstatt, die alles für den Wechsel der Bremsbeläge vorrätig hatte. Wir hätten nach einer halben Stunde fahren können, aber wir liessen noch die Klimaanlage auffüllen, die drei Tage zuvor den Dienst eingestellt hatte. So kamen wir etwas verspätet los und besichtigten nur zwei „Moldauklöster“ in Moldovița und Sucevița. Diese Klöster orthodoxer Nonnen in der Provinz Moldau zeichnen sich durch starke Befestigung und einer Kirche in der Mitte aus, die besonders intensiv bemalt wurde. Aussen biblische Szenen als mittelalterliches Bilderbuch für die Gläubigen, innen Kirchenschiffe voller kleinerer Gemälde. Ein bisschen gruselig kam uns in Sucevița der erste Raum der dreiteiligen Kirche vor. Sämtliche Tode aller Märtyrer sind ein bisschen zu viel…
Eigentlich wollten wir danach noch in ein Wisent-Reservat und am nächsten Tag ein bisschen Bergsteigen, aber der Tag war zu Ende und wir fuhren nach Piatra Neamț, einer kleinen Stadt am Ostrand der Karpaten.
Von Piatra Neamț aus besuchten wir das Wisent-Reservat bei Târgu Neamț. Das ist so eine Art Wildpark, wo ein paar Tierarten in grossen eingezäunten Bereichen rumstehen und entweder irgendwo rumliegen oder vom Futter in die Nähe des Zaunes gelockt werden. Rehe, Hirsche, Mufflons, ein paar Sorten Hühner und Pfaue und eben die Wisente, vier oder fünf erwachsene Tiere und zwei Kälber. Das Wildschwein erwähnen wir lieber nicht, das musste im Käfig sitzen. Die anderen Viecher scheinen ganz glücklich zu sein auf ihrer Weide und für uns wars beeindruckend, so ein europäisches Bison aus der Nähe zu sehen.
Auf dem Rückweg wanderten wir noch zur Festung von Târgu Neamț hoch, suchten danach eine Patisserie und fanden glücklicherweise eine. Es ist kein Problem, in Rumänien guten Kaffee zu bekommen. Der Espresso ist immer perfekt, der Cappuccino kommt in den kleinen Dörfern manchmal aus der Tüte. Kuchen zu kaufen ist auch kein Problem, die Kombination Kaffee und Kuchen gibt es aber selten.
So gestärkt konnten wir noch einen Ausflug ins Kloster Agapia Veche machen. Man dürfte mit dem Auto hinfahren, wir trauten uns aber nicht weit und gingen den Rest des Forstweges zu Fuss weiter. Das Kloster ist aus Holz und man kann gut die Holzschindeln ansehen, die recht kunstvoll bearbeitet wurden. Es war Sonntag und Messe, deshalb gingen wir nicht rein. Dass die Klöster hier alle Klangschalen rumhängen haben, fanden wir inzwischen ganz normal. Das gehört hier zum üblichen Mobiliar wie die Opferkerzenhäuschen für die Lebenden und die Toten (manchmal waren es drei Häuschen, aber wir wissen nicht für wen und die Assoziation zu Transsylvanien wollten wir ja vermeiden…). Ganz neu für uns war aber, dass während der Messe eine Nonne mit Brett über der Schulter und Holzhammer um die Kirche zog und rhythmisch klopfte.
Nach Piatra gings dann nach Brașov / Kronstadt mit einem kurzen Halt in Prejmer / Tartlau, wo eine Kirchenburg steht. Die war grösser als die beiden letzten und man konnte auf dem Wehrgang ganz rumgehen (hat aber nichts davon, der ist überdacht, man läuft in einem Dachstuhl mit Schiessscharten) und die Kirche sieht anders aus. Das war früher ein Kloster, keine Dorfkirche und dafür hatte man sich wohl bessere Architekten geleistet. Abends kamen wir dann nach Brașov.
Wir wollten unbedingt ein paar Karpatenbären sehen. Uns war aber klar, dass wir die nicht auf einem Spaziergang treffen würden und wenn doch, dass wir sie dann lieber nicht getroffen hätten. Deshalb war es gut, dass bei Brașov ein Bärenreservat eingerichtet wurde. Dort werden Bären untergebracht, die zuvor als Tanz- oder Zirkusbären arbeiten mussten. Solche Bären können nicht mehr ausgewildert werden, bekommen dort aber wenigstens einen grossen Wald mit Bäumen, Büschen und Planschbecken und können ein halbwegs bäriges Leben führen ohne Käfig und ohne zu Kunststücken gezwungen zu werden. Vormittags werden Besucher durch die Anlage geführt, nachmittags haben die Tiere frei.
Nach den Bären wollten wir Schloss Bran besichtigen. Diese beeindruckende Burg wurde touristisch als „Dracula-Schloss“ aufgebaut und wäre tatsächlich die ideale Kulisse für einen Vampir-Film. Vor dem Schloss war dichtes Gedränge und der Bereich um die Schlange zum Kassenhäuschen erinnerte an eine Mischung aus Oktoberfest, Geisterbahn und Neuschwanstein. Da wir bisher so viel Andrang an Sehenswürdigkeiten nicht gewöhnt waren, verliessen wir verschreckt die Gegend und fuhren nach Brașov zurück. Dort war in der Altstadt auch viel los, aber irgendwie normaler. Wir spazierten zur Festung hoch (kamen aber nicht rein, war zu), besuchten zwei Türme mit Blick über die Stadt und fanden ein Kaffeehaus ohne Geisterbahn.
Da wir schon fast ganz Brașov abgelaufen hatten, mussten wir uns nur noch den südlichen Teil der Altstadt ansehen. Wir besichtigten diesen Teil der Stadtmauer und fuhren mit einer Seilbahn auf den etwa 300 Meter hohen Berg über der Stadt rauf, um hinter die riesigen Buchstaben zu kommen, die wie in Hollywood auf die Stadt blicken (war hier mal beliebt, gabs nebenan in Râșnov auch). Ansonsten verbrachten wir den Tag ohne Ausflüge und schafften es sogar, Postkarten zu erstehen (fast ausgestorben) und im Postamt Briefmarken zu kaufen.
Dass wir das Auto stehen liessen, lag übrigens nicht am Verkehr. Die Strassen sind gut, ausser im Berufsverkehr und zu Mariä Himmelfahrt staufrei und die Leute fahren überwiegend braver als wir es zuhause gewöhnt waren. Tempolimits in Dörfern werden allerdings stets missachtet, was auch an den ewig langen geraden Strassendörfern liegen mag und das Überholen scheint oft riskant. Dafür werden zum Beispiel Zebrastreifen penibel beachtet. Wer mal vier parallele Vollbremsungen erleben mag, muss nur in Rumänien einen Zebrastreifen über eine breite Strasse betreten.
An Mariä Himmelfahrt erlebten wir den Ausflugsstau, zum Glück in der Gegenrichtung. Wir fuhren aus den Bergen in die Ebene entlang der Donau und folgten ihr dann. Die Landschaft wurde flacher, sanfte Hügel mit Mais- und Sonnenblumenfeldern. Die Landwirtschaft wurde grossflächiger. In den Bergen und dem flachen Teil Transsylvaniens sah man oft kleine Felder, zu deren Bestellung eine Sense und ein Pferdekarren ausreicht. An der Donau braucht man Mähdrescher und grosse Traktoren.
Die Überquerung der Donau bei Hârșova war eher unspektakulär. Der Fluss ist hier vielleicht 500 Meter breit, aber dank der Leitplanken auf der Brücke sah man nichts davon. Nach einem kurzen Ausflug in Tulcea (voll, wegen Feiertag) fuhren wir zu unserem Hotel an einem der drei Arme in die sich die Donau in ihrem Delta teilt.
Das Hotel bot wie wohl alle hier Bootsausflüge ins Donaudelta an und wir machten so einen Ausflug mit. Zusammen mit fünf weiteren Gästen und einem Bootsführer fuhren wir mit einem kleinen Motorboot durch die Kanäle und Seen des Deltas. Es gibt hier den grossen St-Georgs-Arm an dem das Hotel lag und davon zweigen 5 bis 20 Meter Kanäle ab, die durch Schilf, Wald und Gebüsch führen. Gelegentlich öffnen sich dann diese Kanäle und man befindet sich in Seen mit paar hundert Metern, teils auch fünf Kilometern Durchmesser. Ausser auf Ausflugsboote trafen wir auf Fischer und relativ viele Angler, oft wohl Berufsangler, oft auch Angeltouristen.
Ausser Vögel gabs nur Frösche und kleine Fische zu sehen. Dafür aber sehr viele Vögel: Enten, Kormorane, Reiher, Schwäne, eisvogelartige Tiere und Pelikane. Bisher waren Störche die bedeutendsten Vögel der Reise, die allerdings so zahlreich waren, dass wir uns an Tiere und Nester gewöhnt hatten, hier konnten wir wieder exotische Vögel finden.
Weil uns die Bootstour so gut gefallen hatte, gingen wir am Nachmittag zum kleinen Hafen in Murighiol um uns nach anderen Ausflügen umzusehen. Das war schwieriger als gedacht, weil hier nirgends Verkauf an Touristen stattfindet, weder im Ort noch im Hafen. Scheinbar machen das Geschäft mit der Vermittlung nur die Hotels und Pensionen. Wir fanden aber dann doch einen Bootsführer, der eine vierstündige Route nach unseren Vorstellungen entwarf, einen Vorschuss kassierte und versprach am nächsten Morgen hier zu sein.
Am nächsten Morgen standen wir am Hafen wo er schon auf uns wartete, uns in sein Boot verlud (ein 8-sitziges Ausflugsboot wie am Tag davor) und mit uns in den Fluss stach.
Die Fahrt durch die Kanäle und Seen war wie zuvor, mit Blick auf allerhand Vögel, von denen wir nur einige kannten und auch nur wenige fotografieren konnten (Eisvogel und Seeadler sind schwierig zu knipsen…) Allerdings war die Fahrt ruhiger und weil wir nur zu zweit waren, konnte der Kapitän auch mal langsam fahren oder anhalten, wenn uns eine Stelle gefiel. Nach vielen Pelikanen und diversen Reihern landeten wir dann in Caraorman. Das ist eine Sandinsel mitten im Sumpf des Deltas, auf der ein Dorf und die Ruine einer Glasfabrik steht. Hinter dem Dorf und ein paar Dünen liegt ein Eichenwald mit 400 Jahre alten Bäumen und angeblich exotischen Tieren. Die Tiere flüchteten als unsere Reisegruppe auf dem sowjetischen Laster angerumpelt kam, die Bäume blieben stehen. Nach dem Ausflug über die Insel gings dann zügiger und ohne Pelikanstopp zurück nach Murighiol.
Nach diesem Ausflug verliessen wir das Donaudelta und machten uns auf nach Süden. Entlang der Küste ist hier ein Hügelland, das der Grund dafür ist, dass die Donau erst nach Norden muss, bevor sie wieder nach Osten abknickt und ins Schwarze Meer mündet. Auf einem dieser Hügel machten wir bei der Burg Enisala halt. Diese byzantinische Ruine ist nicht so sehenswert, ein paar Mauern halt, aber der Ausblick ist es. Sie steht über einem lagunenartigen Schilfgebiet, das von geraden und verschlungenen Fahrwegen für kleine Boote durchzogen ist. Auf der Küstenseite sanfte Hügel mit vielleicht 200 oder 300 Metern Höhe, die mit Sonnenblumenfeldern und Windrädern bewachsen sind.
Nach der Burg gings dann erst auf einen Kaffee und ein Sandwich nach Constanța, wo wir auch kurz den Hafen und den Flohmarkt auf der Promenade besichtigten und dann nach Eforie Sud.
Eforie Sud war vor 100 Jahren mal ein mondänes Heilbad, wo man auf einem schmalen Landstreifen zwischen einem heilschlammhaltigen See und dem Meer kuren konnte. Von den Villen dieser Zeit stehen noch einige, unser Hotel zum Beispiel war so eine restaurierte Villa. Die meisten aber sind verfallen und insgesamt hat der Ort den Stand des morbiden Charmes schon weit hinter sich gelassen. Der Strand selbst war in Ordnung, 15 Meter Sandstreifen der von Schirmverleihern intensiv bewirschaftet wurde. Dahinter war dann aber ein ziemlich vermüllter Hang rauf zur Strasse entlang des Ufers, die den belebten Rest des Ortes bildete. Das Leben dort bestand überwiegend aus Selbstbedienungsrestaurants und Ramschläden mit buntem und lautem Kinderspielzeug und Kitsch.
Wir planschten dort drei Tage im Meer, das warm war und zwei Tage ruhig, am dritten eher wellig.
Nach dem Baden mussten wir uns langsam auf den Heimweg machen. Wir fuhren wieder in die Karpaten ins Argeș-Tal. Dort übernachteten wir um am nächsten Tag die Berge auf der Transfăgărășan zu überqueren. In den 1970er-Jahren wurde diese Bergstrecke gebaut, die das Făgăraș-Gebirge südöstlich von Sibiu auf gut 2000 Metern Höhe überquert, eigentlich untertunnelt, ganz oben führt ein 900 Meter langer Tunnel durch den Kamm.
Auf dem Weg durch das bewaldete Tal sahen wir auch das erste Mal grössere Mengen an Motorrad- und Fahradtouristen, die bisher eher selten waren, die ganze Gegend ist ein beliebtes Ausflugsziel für Camper, Wanderer, Angler und Radler. Über der Waldgrenze gings durch Alm- und Schrofengelände kurvenreich weiter, bis man nach dem Tunnel an der überlaufenen Bergstation einer Seilbahn ankommt, die von Norden her auf den Berg führt. Drüben gings dann auch wieder in vielen Serpentinen runter in die Ebene.
In Sibiu schloss sich dann der Kreis unserer Rundreise und wir fuhren weiter durchs Banat in Richtung Szeged und Budapest.
Nach einer Übernachtung in einem Motel an der Autobahn vor Budapest und einem kurzen Besuch bei Freunden in Wien waren wir drei Wochen später wieder zuhause.