Kuba

Im November 2009 machten wir eine zweiwöchige Rundreise durch Kuba mit einem Mietwagen.

Uebersichtskarte Das nebenstehende Icon führt zu einer kleinen Übersichtskarte über die Route. Es ging los in Havanna, dann ganz nach Westen nach Cabo San Antonio und wieder Richtung Osten mit Übernachtungen in Soroa, Trinidad, Camagüey, Santiago und Baracoa. Zum Schluss legten wir noch ein paar Badetage am Strand von Guardalavaca ein.

2.11.

Havanna

Die erste Nacht durften wir im Hotel Sevilla verbringen, weil in unserem das Zimmer schon vergeben ohne Strom ohne Klimaanlage war. Ziemlich nobel, ziemlich gross und recht zentral. Am nächsten Tag durften wir aber wieder zurück ins "Beltran de Santa Cruz". Das ist wesentlich kleiner, gut 200 Jahre älter und ein Haus, das für Alexander von Humboldt und den späteren Louis Philippe I gut war, langt für uns auch.

Den Tag verbrachten wir mit der Besichtigung alter Häuser, alter Autos und der Leute, die hier in der Altstadt von Havanna so rumlaufen.

Am nächsten Tag gings mit der Fähre über den Meeresarm, an dem Havanna liegt nach Casa Blanca. Die Fähre ist recht klein, langt für einen Bus voll Leute und unterliegt strengsten Sicherheitskontrollen. Vermutlich werden die Kähne häufig entführt und für die Flucht nach Florida benutzt. Gegenüber liegt eine grosse Festungsanlage von der man die Hafeneinfahrt gut beschiessen konnte und von der man heute eine gute Aussicht über die Altstadt hat. Ausserdem steht daneben noch ein riesiger Marmorjesus aus den 50ern.

Abends fuhren wir wieder mit der Fähre zurück. Anscheinend hatte sich der Fahrpreis verdoppelt, konnte aber durch Sturheit auf dem morgendlichen Niveau von 1 CUC gehalten werden. Ein CUC (Peso Cubano Convertible) ist ungefähr ein Euro, wen man die Wechselgebühr mitrechnet und ist die Währung für Touristen, also das Geld, für das man hier alles bekommt. Für Einheimische gibts einen eigenen Peso, für den man viele Dinge nicht bekommt. Dort wo sich Einheimische ohne Devisenquelle und Touris mischen (also nicht z.B. in den Kneipen der Altstadt Havannas, dort braucht man CUCs, aber z.B. beim Eintritt in Sehenswürdigkeiten), stehen zwei Preise angeschrieben. Einer in CUC und ein anderer, der etwa 1/100 ausmacht, was vermutlich auch dem Einkommensniveau der Kubaner entspricht.

Später am Abend mussten wir unbedingt noch in eine Bar, weil wir nicht versäumen wollten, in Havanna einen Cuba Libre zu trinken. Etwas unangenehm war, dass nach einem halben Glas der Kellner angerannt kam, um den Rum nachzuschenken. Der Cola-Anteil scheint hier nicht so wichtig zu sein...

 Havanna, Blick aus dem Hotel  Havanna, Strassensperre mit alten Kanonenrohren  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer
 Havanna, Hafeneinfahrt  Havanna, Hafeneinfahrt  Havanna, Malecon  Havanna, Havana Club  Havanna, Strasse
 Havanna, Strasse  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer
 Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer  Havanna, Oldtimer
 Havanna, Oldtimer  Havanna, Kapitol  Havanna, Strasse  Havanna, Strasse  Havanna, Heiligenbilder
 Havanna, Kathedrale  Havanna, Kathedrale  Havanna, Strasse  Havanna, Strasse  Havanna, Strasse
 Havanna, Oldtimer  Havanna, Strasse  Havanna, Strasse  Havanna, Strasse  Havanna, Strasse
 Havanna, Strasse  Havanna, Plaza Vieja  Havanna, Hotel  Havanna, Hotel  Havanna, Hotel
 Havanna, Bahnhof Casa Blanca  Havanna, Christusstatue  Havanna, Christusstatue  Havanna, Christusstatue  Havanna, Fortaleza de San Carlos
 Havanna, Fortaleza de San Carlos  Havanna, Fortaleza de San Carlos  Havanna, Fortaleza de San Carlos  Havanna, Fortaleza de San Carlos  Havanna, Fortaleza de San Carlos
 Havanna, Fortaleza de San Carlos  Havanna, Fortaleza de San Carlos  Havanna, Fortaleza de San Carlos

5.11.

Cabo San Antonio

Völlig durchnässt vom morgendlichen Gewitter konnten wir die etwas längliche Mietwagenausgabe wunderbar zum Trocknen nutzen und uns Richtung Westen aufmachen. Erst ins Vinales-Tal, um uns dort die Berge anzuschauen. Dort stehen steile, oben flache Berge, die in allen Reiseführern als "Elefantenrücken" beschrieben werden. Weniger, weil sie so aussehen, eher weil alle voneinander abschreiben.

Weiter gings dann über Nebenstrassen. Das Autofahren war übrigens leichter als befürchtet. Es gibt recht wenige Autos, dafür in der Nähe von Ortschaften viele Fussgänger. Und recht viele Nahverkehrsmittel, also Lastwägen voller Leute (Teils auf der Ladefläche, teils haben die dort Aufbauten wie bei uns für grosse Wohnmobile die mit Bänken und Stehplätzen versehen sind), Traktoren mit Anhänger, Pferdekutschen und am Land auch recht viele malerisch aussehende Reiter. Anhalter gibts auch massig vor allem an Kreuzungen und Ortsausgängen, aber die meisten hören auf zu winken, wenn sie einen Mitwagen am roten Nummernschild erkennen. Vermutlich wissen sie, dass in unserer Gebrauchsanweisung für den Wagen steht, dass Anhalter Touristen beklauen (was aber vermutlich so pauschal nicht stimmt, dazu sind hier zu viele Anhalter unterwegs).

Trotz der kubanischen Sparsamkeit an Wegweisern und Ortsschildern kamen wir zu Beginn der Abenddämmerung am Eingang zum Nationalpark auf der Guanahacabibes-Halbinsel an, an dessen Ende der westlichste Punkt der Insel liegt, Cabo San Antonio. Zum Glück war die 50km lange Strasse durch den Park in der Woche davor geteert worden und wir schafften es noch vor der Dunkelheit, dort anzukommen. Die Dämmerung war aber auch ganz gut, weil so konnten wir die wilden Tiere, die sonst im Wald sitzen, im Strassengraben aufschrecken. Vorbei an Rehen (oder kleinen braunen Ziegen), freilaufenden Schweinen und Tieren, die von hinten aussehen wie Murmeltiere mit nacktem Schwanz, vermutlich aber "Jutia", Baumratten sind.

Cabo San Antonio liegt recht abgelegen, weswegen sich hier nur sechs Touristen auf die kleine Bungalowsiedlung verteilten und am kilometerlangen Sandstrand kaum Gedränge herrschte. Wir verbrachten den folgenden Tag also mit Baden, Wellenbrechen und der Beobachtung rumfliegender Pelikane.

Auch der nächste Tag war ein Strandtag, ausser dass wir am Nachmittag noch ein bisschen mit der Auto rumfuhren. Wir wollten zum einen die Strasse mal bis zum Ende fahren (langweilig, da kommt nach ein paar Kilometer nur noch ein Bootssteg und ein Restaurant, wo wir einen traurigen Mann verliessen, dessen frisch gefangenen Fisch wir nicht gegrillt haben wollten) und zum anderen die zuvor nur in der Abenddämmerung befahrene Strasse nochmal ein Stück zurückfahren. Wir hatten ja bei der Anreise schon ein wenig Angst, in die Dunkelheit zu kommen und liessen die bizarre Landschaft aus Sümpfen, Strand und Riffs eher links liegen. Jetzt hatten wir Zeit und Tageslicht, die Gegend nochmal in Ruhe anzusehen.

 Vinales, Landschaft  Vinales, Landschaft  Vinales, Landschaft  Vinales, Landschaft  Vinales, Landschaft
 Vinales, Landschaft  Vinales, Landschaft  Vinales, Landschaft  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio
 Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio
 Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio
 Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio
 Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio  Cabo San Antonio
 Cabo San Antonio  Cabo San Antonio

8.11.

Soroa

Inzwischen hatte sich das Wetter geändert, bei Dauerregen, Sturm und Wellengang wollten wir eh nicht baden und so war es gut, dass wir uns wieder ins Landesinnere zurückziehen konnten. Die Brecher an den Klippen und die sturmgepeitschten Palmen sahen zwar ganz gut aus, aber eigentlich nur durch eine wasserdichte Scheibe...

Es ging also wieder nach Osten, durch Pinar del Rio, der dortigen Provinzhauptstadt und Zentrum der Zigarrendreher nach Soroa. Das ist ein Ort in den Bergen, westlich von Havanna, der sich durch viel Grün und viel Wasser auszeichnet. Ausserdem kommt aus der Gegend der kubanische Wein, der ganz gut ist. Da liefen wir ein bisschen durch den Regenwald (was natürlich keiner ist, aber es war grün, exotische Vögel riefen, es war warm und es hat geregnet), machten Fotos und probierten zum ersten Mal auch ein Produkt des hiesigen Zigarrenanbaus.

Beim Tanken unterwegs fiel auf, dass die Produktpalette der Tankstellen unterwegs sich stark von der deutschen unterscheidet. Die Tankstellen für Touristen führen keine Kekse oder Schokolade, sondern tiefgefrorene Hühnchen, Tütensuppen und allerhand Drogeriewaren wie Shampoo, Seife, Zahncreme. Also die Artikel, die der Kubaner kauft, wenn er mal an Touristengeld kommt und Dinge kaufen kann, für die das Bezugsscheinsystem nicht reicht. Gut für Kubaner mit CUC, schlecht für Touristen, die ihre Zahnpasta schon dabeihaben. Tankstellen für Leute mit einheimischer Währung gab es auch, allerdings hat dort niemand getankt und zum Teil waren sie auch schon aufgegeben.

 Unterwegs nach Pinar del Rio  Unterwegs nach Pinar del Rio  Unterwegs nach Pinar del Rio  Unterwegs nach Pinar del Rio  Pinar del Rio
 Pinar del Rio  Pinar del Rio  Pinar del Rio  Soroa  Soroa
 Soroa  Soroa  Soroa  Soroa  Soroa
 Soroa  Soroa  Soroa  Soroa  Soroa
 Soroa  Soroa  Soroa  Soroa  Soroa
 Soroa  Soroa  Soroa  Soroa  Soroa
 Soroa  Soroa  Soroa

9.11.

Trinidad

Bei immer noch leichtem Nieseln verliessen wir den "Regenwald" umfuhren geschickt Havanna (Kuba braucht dringend mehr Wegweiser oder sollte Navis ins Land lassen) und machten uns auf den Weg in den sonnigen Süden: Trinidad, ein jahrzehntelang eher bedeutungsloser Ort in Meeresnähe, dessen geringe Bedeutung wohl wesentlich zum Erhalt seiner Bausubstanz beigetragen hat. Das liessen wir aber erstmal links liegen und fuhren in unser Strandhotel, 15km ausserhalb. Dort wurden wir beringt, weil hier war alles inklusive, konnten noch schnell zum Sonnenuntergang in die Karibik springen und abends die Folklore-Tanz-Show geniessen.

Am nächsten Tag gabs morgens eine Besichtigungstour durch Trinidad, das wirklich sehr schön ist. Vor allem, weil die Leute die Stadt ein wenig rausputzen und die Kirchen und Plätze hier ein wenig gedrängter stehen. Die eigentlichen Häuser sehen in anderen alten Kleinstädten Kubas auch nicht anders aus. Nur hier sind sie ordentlich verputzt, angemalt und die Fenstergitter sind entrostet und gestrichen. Da auch hier Pferde den Hauptantrieb des Transportwesens stellen, stehen auch ein paar Kutschen rum, malerische Reiter sitzen auf gutaussehenden Rössern und gutaussehende Reiter auf malerischen Rössern. Die vor den Häusern im Schatten sitzenden Senioren und alte Damen, die auf der Strasse "ay carramba" rufen, wenn sie beim Tratsch was interessantes erfahren, vervollkommnen das Bild der kolonialen Kleinstadt des 19. Jahrhunderts.

Weiter gings ins Valle des Ingenios, dem Tal der Zuckerfabriken, wo zwischen den Zuckerrohrfeldern die Fabriken und die Häuser der Besitzer stehen. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Torre del Iznaga, eine Art Kirchturm, der allerdings nicht dem Gottesdienst, sondern der Beaufsichtigung der Sklaven und später der Arbeiter diente. Heute dürfen Besucher den Ausblick über die Gegend geniessen.

Den Rest des Tages testeten wir die Gelände- und Bergtauglichkeit eines Seat Cordoba, der Dank seiner Wendigkeit zumindest wichtigeren Ortsverbindungsstrassen in der Sierra del Escambray gewachsen war. Sehr schnell kommt man allerdings in diesem Bergland nördlich von Trinidad nicht voran. Muss man aber auch als Reisender nicht, weil die Gegend ist schön und bietet attraktive Ausblicke und Fotomotive. So kamen wir auch dieses Mal erst zum Sonnenuntergang ins Meer.

Unterwegs fiel uns als wichtiger Bestandteil der hiesigen Fauna der Dackel auf. Den kannten wir ja bisher als sehr deutsches Tier, am besten getragen zu Lodenkleidung. Hier ist er allerdings auch weit verbreitet und stellt einen grossen Teil der Haus- und Strassenköter.

 Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad
 Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad  Unterwegs nach Trinidad
 Unterwegs nach Trinidad  Beringt fuer all-inkl  Trinidad, Abendshow  Trinidad, Abendshow  Trinidad, Abendshow
 Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad
 Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad
 Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad
 Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad
 Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad  Trinidad
 Valle de los Ingenios  Valle de los Ingenios  Valle de los Ingenios  Valle de los Ingenios  Iznaga, Dampflok
 Iznaga, Dampflok  Iznaga, Dampflok  Iznaga, Dampflok  Iznaga, Dampflok  Iznaga, Turm
 Iznaga, Blick vom Turm  Iznaga, Blick vom Turm  Iznaga, Blick vom Turm  Iznaga, Blick vom Turm  Sierra del Escambray
 Sierra del Escambray  Sierra del Escambray  Sierra del Escambray  Sierra del Escambray  Sierra del Escambray
 Sierra del Escambray  Sierra del Escambray  Sierra del Escambray  Sierra del Escambray  Sierra del Escambray
 Sierra del Escambray  Sierra del Escambray

11.11.

Camagüey

Die recht gerade und fast schlaglochlose Strasse führte uns recht schnell nach Osten, vorbei an Venezuela und Argentinia und einem Mittagessen in Florida, so heissen hier die Dörfer. Das Land ist hier flach, voller Rinderherden und Zuckerrohr. Gelegentlich wird das Strassenbild aufgelockert durch die überall in Kuba aufgestellten Schilder mit Bildern und weisen Sprüchen alter Revolutionäre. Als Bild ist Che eindeutig beliebter als sein Mitstreiter, auch bei den Andenken- und Postkartenhändlern kommt bestenfalls ein Fidel auf zehn Ches.

Das Ziel heute war Camagüey, eine kleine Stadt mit grossem historischen Kern, die wohl häufiger von Individualtouristen als von Gruppenreisenden besucht wird. Jedenfalls sind hier die Vermittlungsversuche für Hotelzimmer und Abendessen aufdringlicher als sonst auf der Insel. Bisher waren die Händler und Schlepper eher angenehm zurückhaltend: Ein Frage, ob man Zigarren kaufen möchte, eine dankende Ablehnung, das wars.

Unser Hotel lag ein paar Kilometer ausserhalb der Altstadt und verströmte den Charme der späten 70er des 20. Jahrhunderts, was leider generell keine sehr charmante Zeit für Hotels war...

 Unterwegs nach Camaguey  Unterwegs nach Camaguey  Unterwegs nach Camaguey  Unterwegs nach Camaguey  Unterwegs nach Camaguey
 Unterwegs nach Camaguey  Unterwegs nach Camaguey  Unterwegs nach Camaguey  Unterwegs nach Camaguey  Camaguey
 Camaguey  Camaguey  Camaguey  Camaguey  Camaguey, Oldtimer
 Camaguey  Camaguey  Camaguey  Camaguey

12.11.

Santiago de Cuba

Wir brachen früh auf, um vielleicht noch die Chance auf einen kleinen Umweg zu bekommen. Wir erreichten auch rechtzeitig die Provinz "Granma". Das ist kein richtig kubanisches Wort, sondern der Name des Schiffs, auf dem Castro und seine Führungscrew aus dem mexikanischen Exil hier ankamen. Das Schiff selbst, eine kleine Yacht steht in Havanna in einer grossen Glasvitrine, umrahmt von ein paar anderen grossen militärischen Exponaten aus dem Befreiungskampf. Die Revolutionäre kämpften sich danach durch das waldige Bergland der Sierra Maestra, was wir auch taten.

Der Weg von Bartolomé Masó, einem kleinen Ausflugsort bis nach Las Mercedes war auch sehr schön und bot grossartige Blicke auf die Berge und das nördliche Flachland. Der Rest der Strasse war eigentlich keine, sondern eher eine unbefahrbare Piste, teils schlammig, teils nackter Fels mit Buckeln weit grösser als unsere Bodenfreiheit. Bilder davon gibts keine, wir waren nur noch besorgt um unsere Ölwanne und sauer auf den Autor unseres Reiseführers. Wer für diese Strecke die Formulierung "eine schmale Strasse" gebraucht und sich die Klassifikation in der Landkarte ausgedacht hat, hasst entweder seine Leser oder ist ein offroad-freak mit extremen Hang zur Untertreibung. Wers nachfahren will, sollte sich zumindest einen der kleinen Suzuki-SUVs ausleihen. Damit wäre die Strecke vermutlich schonmal halbwegs angstfrei zu fahren. Richtig Spass macht es aber erst mit Fahrzeugen und Bereifung, die die normalen Vermieter hier nicht liefern können. So holperten wir also durch die Berge teils ängstlich langsam, teils schwungvoll, aus Angst vor dem Steckenbleiben und wurden stets freundlich begrüsst durch die Einheimischen, die sich wunderten dass Touristen hier mit ihrem Kleinwagen rumfahren, sie selbst waren zu Fuss oder auf dem Pferd unterwegs oder benutzten das öffentliche Verkehrsmittel, einen alten Militärlaster. Hier wurden wir übrigens überall mit geballter Faust begrüsst, was uns in anderen Gegenden nicht passiert war. Anscheinend sind die Leute hier schon recht stolz darauf, dass sich mit ihrer geschlossenen Unterstützung in ihren Wäldern die Keimzelle der Revolution zwei Jahre vor der Regierung verstecken konnte.

So erreichten wir am späten Nachmittag die Küstenstrasse an der Südküste in Richtung Santiago. Leider kamen wir dort auch nur schleppend voran, weil dort das Meer zum Teil die halbe Strasse weggeknabbert hat oder Fluten aus den Bergen Brücken weggerissen hatten. So fuhren wir an der malerischen und einsamen Küste mit ihren Kiesstränden in die Nacht hinein (hier wir es im November um 18 Uhr stockdunkel). Was wir eigentlich vermeiden wollten, wegen der vielen unbeleuchteten Verkehrsteilnehmer und der Schlaglöcher.

Im Dunkel der Nacht erreichten wir schliesslich Santiago de Cuba, nahmen einen ortskundigen Lotsen an Bord und liessen uns den Weg zum Hostal San Basilio zeigen, einem Haus in der Altstadt. Wir liessen uns auch gleich von einem Schlepper in ein nahegelegenes Paladar führen. So heissen die kleinen privatwirtschaftlichen Restaurants, die auf ein paar Tischen auf der Dachterrasse einer normalen Wohnung beschränkt sind, im Gegensatz zu den "richtigen" Restaurants, die im Staatseigentum sind. Satt und müde fielen wir dann auch sofort ins Bett.

Am nächsten Tag stand Santiago bei Licht auf dem Programm, das im 16. Jahrhundert mal Hauptstadt der Insel war und noch ein Haus aus dieser Zeit erhalten konnte. Der Rest kam später dazu und vermittelt gut den Eindruck einer kolonialen Grossstadt.

Abendessen gabs wieder in einem kleinen Paladar, wie vermutlich die meisten Wirtshäuser in der Gegend nur schwer an der Fassade zu erkennen. Nachspeise gabs natürlich keine, weil generell die Idee hier nicht verbreitet ist, nach dem Essen ausser sehr starkem Kaffee noch etwas Süsses zu futtern. Auch Cafes mit Kuchen oder so gibt es hier eher selten. "Cafeteria" bezeichnet hier eine Theke auf offener Strasse ohne Sitzgelegenheiten und Süsswaren, "Dulceria" ist ein Bäcker, der auch Torten verkauft, aber zum Mitnehmen, ohne Kaffee. Vielleicht war es Zufall, vielleicht liegt es auch an der Kochkunst in Santiago, dessen Kultur stark von den anderen Inseln der Karibik beeinflusst wurde: Das Essen hier war gewürzt. Fast alles, was wir bisher bekamen, war praktisch ohne Gewürze zubereitet, zu wenig selbst für uns würzferne Europäer. Hier war es auch nicht gerade feurig scharf, aber immerhin war eine Spur Paprika am Fleisch und die Idee, Huhn mit Zitrone und etwas Knoblauch zuzubereiten hat uns echt überrascht.

 Granma  Unterwegs zur Sierra Maestra  Unterwegs zur Sierra Maestra  Unterwegs zur Sierra Maestra  Unterwegs zur Sierra Maestra
 Unterwegs zur Sierra Maestra  Unterwegs zur Sierra Maestra  Sierra Maestra  Sierra Maestra  Sierra Maestra
 Sierra Maestra  Sierra Maestra  Sierra Maestra  Sierra Maestra  Sierra Maestra
 Sierra Maestra  Sierra Maestra  Sierra Maestra  Das Joch soll verhindern, dass das Schwein unter Zaeunen durchkommt  Sierra Maestra
 Sierra Maestra  Sierra Maestra  Kuestenstrasse nach Santiago  Kuestenstrasse nach Santiago  Kuestenstrasse nach Santiago
 Kuestenstrasse nach Santiago  Kuestenstrasse nach Santiago  Kuestenstrasse nach Santiago  Kuestenstrasse nach Santiago  Santiago
 Santiago, Oldtimer  Santiago  Santiago  Santiago  Santiago
 man beachte die fruehe Form des 4-tuerigen Coupes  Santiago  Santiago  Santiago  Santiago
 Santiago  Santiago  Santiago  Santiago  Santiago
 Santiago  Santiago  Santiago  Santiago  Santiago, Taxistand
 Santiago  Santiago  Santiago  Santiago  Santiago, im Haus des Velazquez
 Santiago, im Haus des Velazquez  Santiago, im Haus des Velazquez  Santiago, im Haus des Velazquez  Santiago, im Haus des Velazquez  Santiago, im Haus des Velazquez, links das Limonadenfass
 Santiago, im Haus des Velazquez  Santiago, im Haus des Velazquez  Santiago, Haus des Velazquez  Santiago  Santiago, Oldtimer
 Santiago, Strassendackel  Santiago, Ordnungshueter

13.11.

Baracoa

Wir machten uns früh auf, um den Weg nach Guantanamo zu suchen, nicht dem Stützpunkt der US-Marine, sondern der Stadt. Schon nach einer Stunde waren wir auf der richtigen Landstrasse, nach kurzen Besuchen verschiedener Dörfer und eines Fahrschulgeländes des Innenministeriums. Vielleicht haben wir ja schon erwähnt, dass es definitiv zu wenige Hinweisschilder auch an Autobahnausfahrten gibt...

Hinter Guantanamo führt eine recht gute Strasse erst an der Küste entlang und biegt danach ins Landesinnere ab um die Sierra del Purial zu überqueren, wo neben der Strasse Leute stehen und neben dem üblichen Obst und den Muschelketten auch Kakaoklumpen und Kaffeebohnen in Tüten verkaufen, dem auffälligsten Produkt dieser Gegend. Die Dörfer rochen schon seit drei Tagen nach Kaffee, der anscheinend von den Leuten zuhause geröstet wird. Eigentlich kein angenehmer Geruch, aber in der Verdünnung doch gut: Ganze Dörfer, die nach Frühstück riechen...

In Baracoa, einer recht kleinen Stadt liefen wir dann am Nachmittag rum. Viel Interessantes gab es aber für uns nicht zu sehen, nach all den anderen kleinen Städten, ausser man hat was dafür übrig, in der ersten Stadt Kubas zu sein. Gegründet und zur Hauptstadt gemacht von Kolumbus höchstselbst und mit der ältesten Kirche der Insel von 1511.

 Strasse bei Guantanamo  Strasse bei Guantanamo  Strasse bei Guantanamo  Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa
 Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa
 Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa  Unterwegs nach Baracoa
 Baracoa, Blick vom Hotel  Baracoa  Baracoa  Baracoa  Baracoa
 Baracoa  Baracoa  Baracoa  Baracoa  Baracoa
 Baracoa  Baracoa  Baracoa  Baracoa  Baracoa
 Baracoa, im Hintergrund der Amboss-Berg  Baracoa

14.11.

Guardalavaca

Ein paar Stunden über die halbwegs gute Küstenstrasse und wir landeten in Guardalavaca. Wir bekamen unsere Armbändchen und suchten die Station unseres Autovermieters. Nach 2600km war die Autofahrt hier vorbei. Was einerseits schade war, das kurven hier war nie langweilig, andererseits gingen die Schlaglöcher und die Seat-Sitze ganz schön ins Kreuz.

Die letzten drei Tage des Urlaubs verbrachten wir in der abgeschiedenen Atmosphäre unseres alles-inklusive-Resorts mit Strand, Sonne, Regen und Baden. Sowie mit der Beobachtung sehr exotischer Touristen. Die ständige Verfügbarkeit von einheimischen Mixgetränken wie Mojitos, Cuba Libre und anderer Alkopops, die wir auch gern in Anspruch nahmen, führt nämlich zu recht ausgelassenen Verhaltensweisen bei den abendlichen Unterhaltungen. Die übrigens hier, ebenso wie der Rest des Hotels um mindestens ein bis zwei Klassen besser war als die all-inclusive-Konkurrenz in Trinidad.

Am 17.11. fuhren wir dann mit dem Taxi nach Holguin und flogen ab, lediglich mit kurzer Verzögerung, die der Pilot brauchte, da er zwei nicht transportfähige Besoffene aus seiner Maschine schmeissen musste. Am Abend des 18. erreichten wir dann glücklich München, obwohl wir zwischen die Fronten zwischen Condor und Lufthansa gerieten, die alles dafür tun, sich gegenseitig zu sabotieren und trotzdem den armen Kunden gemeinsame Flugbuchungen anbieten.

 Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca
 Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca
 Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca  Unterwegs nach Guardalavaca
 Unterwegs nach Guardalavaca  Guardalavaca, Hotel  Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Abendshow
 Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Abendshow
 Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Abendshow  Guardalavaca, Strand  Guardalavaca, Strand  Guardalavaca, Strand
 Guardalavaca, Strand  Guardalavaca, Strand  Guardalavaca, Strand  Guardalavaca, Strand  Guardalavaca, Strand
 Guardalavaca, Strand  Holguin Airport, the Last Waiting Room

 

 

geozaehler