Unseren Sommerurlaub verbrachten wir im August 2025 wieder in Italien. Dieses Mal auf Sardinien, allerdings mit einer sehr langen Anreise, die uns erst nach Mantua führen sollte, dann nach Montecatini Terme zwischen Lucca und Florenz und dann erst auf die Insel. Wir fuhren also auf der Autobahn langweilig mit nur wenigen kleinen Staus nach Süden und erreichten am Nachmittag Mantua, gingen noch kurz ans Seeufer und gingen früh ins Bett.
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Am nächsten Tag spazierten wir erst zum Palazzo del Te, in den wir aber nicht reingingen, sondern den wir nur umrundeten, um zum Palazzo Ducale weiterzugehen. Dort ist ein Museum untergebracht, das Teile des Palastes und der Burg daneben, San Giorgio, belegt. Dort sind jede Menge Kunstwerke ausgestellt, die die einheimischen Fürsten aus dem Hause Gonzaga im Laufe ihrer langen Herrschaft über die Stadt so gesammelt oder beauftragt hatten. Selbst wenn man nicht alle Beschreibungen liest und alle Gemälde von Renaissance-Fürsten und ihren Familien ansieht, verbringt man ein paar Stunden im Museum, bevor man mit der Wunderkammer voller Kuriositäten wieder auf den Platz entlassen wird. Wir besichtigten dann noch ein paar Kirchen um uns abzukühlen, hatten aber keine grosse Lust mehr auf Kunst.
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Die nächste Station war Montecatini Terme, das wir nach einer langen Fahrt über die Berge erreichten. Montecatini Terme liegt auf halbem Weg zwischen Lucca und Florenz und da wir Florenz schon mal besucht hatten, wollten wir uns dieses Mal Lucca ansehen. Am Anreisetag besichtigen wir aber nur dieses früher mal mondäne Bad, fuhren mit der Standseilbahn auf einen Hügel nach Montecatini Alto auf ein Eis und sprangen in den ungewöhnlich kalten Hotelpool.
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Am nächsten Tag dann Lucca, von dem jeder Reiseführer die Stadtmauer hervorhebt. Auf der spazierten wir dann auch entlang. Da die Befestigung aus einer Zeit stammt als Kanonen schon recht kräftig waren sind die Wälle breit genug für einen Radweg, Fusswege und Bäume dazwischen und die Bastionen bieten Platz für Spielplätze, Cafes und kleine Parks. Wir gingen aber nur zwei Drittel der Strecke um die Stadt, weil wir von dort nur eine recht eintönige Aussicht auf die Randbezirke der Altstadt hatten. Wir verliessen also die angenehm windige Stadtmauer und liefen durch die Altstadt von Lucca mit ihren vielen Kirchen und dem Wohnturm der oben einen Eichenwald trägt.
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Abends ging es dann noch mal durch Montecatini Terme und am folgenden Tag nach Volterra wo wir durch die Stadt liefen, feststellten dass die Medici-Festung inzwischen ein Gefängnis ist und uns anschliessend verköstigten weil wir am Abend vermutlich nichts ordentliches zu essen bekommen würden. Da schifften wir uns nämlich in Livorno auf die Fähre nach Olbia ein, bezogen unsere Kabine und gingen gleich nach dem Auslaufen ins Bett um die neun Stunden Fahrzeit gut auszunutzen.
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Wir schliefen auch ganz gut und nach dem Frühstück liefen wir in Olbia ein und machten uns gleich auf den Weg ohne die Stadt anzusehen. Das hatten wir uns für die Rückfahrt vorgenommen. Stattdessen wollten wir gleich die erste prähistorische Sehenswürdigkeit ansehen, den Dolmen von Sa Coveccada. Das ist angeblich einer der bedeutendsten Dolmen des Mittelmeerraums und wir sahen ihn auch schon ein paar Kilometer vorher an der Landstrasse mit grossen Schildern angekündigt. Wenn man dann aber den Feldweg bis kurz vor dem Denkmal geschafft hat steht man vor einem zugebundenen Gatter hinter dem sich langsam eine neugierige Kuhherde versammelt. Wir wollten da nicht weiter und zogen los um die Nuraghe Santu Antine zu besuchen. Nuraghen sind Steintürme aus der Bronzezeit, die hier überall auf der Insel verteilt herumstehen. Manchmal nur als Fundament, bei anderen ist mehr erhalten. Santu Antine zum Beispiel hat noch zwei von drei Stockwerken und um den Hauptturm noch drei Nebentürme die von einer gemeinsamen Mauer umschlossen sind. Das Innere ist erstaunlich geräumig mit vielen Gängen, in denen man herumlaufen kann. Die Funde aus dieser Nuraghe konnten wir dann im Museum in der Ortschaft Torralba besichtigen. Wozu Nuraghen ursprünglich gedacht waren, weiss man übrigens nicht. Vielleicht wohnten dort die Erbauer gut verteidigbar, vielleicht wohnten dort Götter oder man begrub dort Verstorbene.
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Sicher für Verstorbene war unser nächstes Ziel, die Nekropole von Sant’ Andria Priu. Das ist eine Abbruchkante von 10 oder 20 m Höhe, wo Höhlen gegraben oder erweitert wurden, um Leute zu bestatten. Später hat man das dann umgewidmet und christliche Gemälde angebracht und die Höhlen als Kapellen genutzt. Oben steht ein merkwürdiger Stein, so bearbeitet, dass er auf vier Beinen steht. das ist entweder der “Campanile” dieser Kirchen oder für uns verständlicher “der Stier”. Nach einem Kaffee am dortigen Ticketverkauf ging's dann nach Bosa an der Westküste mit seinen bunten Häusern und zum Baden an den Strand von Bosa Marina.
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Am nächsten Tag besichtigen wir die Burg über Bosa, beobachteten die fleissig herumschwirrenden Löschhubschrauber, die hier im Fluss Süsswasser aufnehmen können und auf kleine Feuer in den Bergen kippen und fuhren dann zum Baden. Auf Anraten unseres Hoteliers ein paar Kilometer nach Norden wo man in ein paar Minuten zu einer Bucht absteigen kann. Abends hatten wir dann eine Weinprobe die aber eher uninteressant war: Nur zwei Weine, beide nur für besondere Geschmäcker. Am nächsten Tag fahren wir nach Süden zum Baden nach Porto Alabe. Der Stand war schön, allerdings war es windig und der zuständige Rettungsschwimmer hatte ein rotes Fähnchen gehisst. Wir blieben trotzdem weil man konnte gut auch nur bis zum Knie im Wasser stehen und sich von den Wellen bis über den Kopf nass spritzen lassen. Das war erlaubt und wer weiter raus ging, wurde freundlich vom Retter ermahnt. Nachmittags machten wir noch eine kleine Bootsfahrt den Fluss Temo rauf und runter um die Stadt auch aus anderen Winkeln zu sehen.
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Wir machten auch einen Ausflug über Strassen im Inland nach Alghero, einer kleinen alten gut befestigten Hafenstadt etwas nördlich und letzter Rest der katalanischen Sprachinsel aus Zeiten der spanischen Herrschaft über Sardinien. Dort kann man rumlaufen, Katapulte auf der Mauer ansehen und tolle Yachten im Hafen. Auf dem Rückweg über die Küstenstrasse machten wir noch mal Halt an einer Badebucht. Allerdings war das Meer immer noch zu rauh. Auch wenn hier auch keiner eine Fahne aufgehängt hat, wollten wir nicht über die Felsen in die Brandung hüpfen und raus wollten wir schon gar nicht über diese Steine gespült werden. So blieb es bei einem Sitzbad in einem flachen Becken gleich hinter der Brandung.
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Am nächsten Tag verliessen wir die Westküste, fuhren über die Nuraghe Santa Sarbana mit danebenliegender Kirche und Burgos, einem malerisches Dorf mit hübsch gelegener Burg, zu einem Erholungsgebiet mit Karstquelle, Su Gologone. Dort entspringt ein Bach in einer Felsspalte und man kann ein paar Panorama-Spaziergänge machen. Wir machten einen davon mit Blick auf die ziemlich hohen Berge hier und fuhren dann weiter zum Dolmen di Motorra. Den hoffen wir leichter erreichen zu können, als seinen Kollegen vom ersten Tag. Die Hoffnung trügte allerdings auch. Dieser Dolmen war auch nicht zu erreichen und wir fuhren dann nach Cala Gonone, einen recht touristischen Badeort an der Ostküste. Bei Cala Gonone gibt es eine Höhle die den angeblich längsten Tropfstein Europas enthält. Den wollten wir uns ansehen und fuhren zur Grotta di Ispinigoli, in die man mit Führung rein darf und dort eine echt riesige Tropfsteinsäule (38m hoch, 2m Durchmesser, unten ein Stalagmit und oben ein Stalaktit, die sich berühren) bestaunen. Auch sonst war die Halle mit der Säule voller bizarrer Tropfsteine und rechts sehenswert.
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Danach fuhren wir zum Strand. Aber noch mal nur ein bisschen Planschen bei roter Fahne wollten wir nicht und machten lieber einen Ausflug über die Ausläufer des Gennargentu-Gebirges um uns Gigantengrab von Osono anzusehen, eine längliche Grabkammer mit ein paar Metern Länge und hoch genug um gebückt drin stehen zu können. Davor eine Steinreihe und ein Türloch auf Kniehöhe. Interessant zu sehen, aber schwer, sich eine Beerdigung vorzustellen…
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Abends umachten wir uns noch auf die Suche nach einen Briefkasten, nicht von den roten, sondern von den orangenen. Wir haben uns in Bosa nämlich Briefmarken eines privaten Postdienstleisters (“GPN”) andrehen lassen und durften jetzt einen seiner Briefkästen mit seiner Homepage und Navi suchen. Im Hotel Miramar wurden wir fündig. Der Rezeptionist zeigte auf einen winzigen gelben Briefkasten und wir warten gespannt auf die Berichte ob die Karten ankommen.
Wir wollten auch mal eine der "versteckten" Buchten ausprobieren, die in Cala Gonone beworben werden, ohne eine Bootsfahrt dorthin zu machen oder sogar eine Kreuzfahrt über ein halbes Dutzend diese Buchten in der Steilküste. Der einzige leicht zu erreichende grössere Strand, Cala Luna, war uns immer noch zu weit und so fuhren wir nur zum nächsten Strand dem Cala di Fuili, den man nach ein paar Minuten und 30 Höhenmeter Abstieg erreicht. Der Strand war kiesig mit spitzen Brocken aber recht schön und am Nachmittag hatten wir Schatten unter der Wand mit ein paar Kletterrouten.
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Damit war unser Ausflug nach Sardinien auch schon wieder zu Ende. Wir fuhren nach Olbia mit einem Halt am Gigantengrab S’Ena ’e Thomes das auch recht gut erhalten ist. Sogar die Kammer war noch zugedeckt. Vorher waren wir noch in Dorgali im archäologischen Museum. Bei freiem Eintritt, weil die Karte von der Grotta di Ispinigoli auch dort gilt wo die Funde aus dieser Höhle hingebracht wurden. Ausser ein paar Halsketten aus der Grotte gibt es dort noch mehr Funde aus der Stein- bis Römerzeit zu sehen. In Olbia verbrachten wir dann ein paar Stunden in der Altstadt, fuhren zur Fähre und schliefen halbwegs gut in der Kabine während wir nach Livorno gebracht wurden.
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Von Livorno ging's dann zum Gardasee wo wir aber nur kurz rumgelaufen sind und dann im Hotelpool badeten. So gut hatten wir dann doch nicht geschlafen dass wir gerne was Grösseres unternommen hätten.
Am nächsten Tag wollten wir im See baden, stellten aber fest, dass der genauso hohe Wellen haben kann wie das Meer und blieben nur kurz, um ein bisschen zu schwimmen und den Wellenreitern zuzusehen. Dann gingen wir spazieren und am Nachmittag nochmal zu einer Weinprobe. Die war besser als die in Bosa, weil sie mehr Weine zur Auswahl hatte. Ein paar davon füllten danach unseren Kofferraum.
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Entweder die Salami bei der Weinprobe oder die Pizza am Abend schlug uns auf den Magen, weswegen wir den nächsten Tag im Hotel verbrachten und das Zimmer nicht verliessen. Zum Glück war das nach einem Tag überstanden, so dass wir am folgenden Tag die Heimreise antreten konnten.